Modelling - die Technik des Modellierens
Lernen am Vorbild – so könnte man wohl in wenigen Worten das beschreiben, was im neurolingustischen Programmieren Modellieren genannt wird.
Schon in der Entstehungsphase des NLP kam dieses Verfahren reichlich zum Einsatz. So haben sich die Urheber des NLP intensiv mit der Frage beschäftigt, warum manche Therapeuten in ihrem jeweiligen Bereich so überaus gute Ergebnisse erzielen konnten, während die meisten anderen Therapeuten im Vergleich noch nicht mal den Trostpreis gewinnen konnten.
Um dieser Frage auf den Grund zu gehen, wurde die Theorie und die Technik des Modellierens entwickelt (was zugegebenerweise keine völlige Neuentwicklung war, da ähnliche Theorien schon vorher in der Psychologie diskutiert wurden, wie z.B. das Konzept des Lernens am Modell).
Um zu modellieren, benötigt man ...
- ein Vorbild
- einen Kontext, in dem modelliert werden soll
Das Vorbild steht quasi „Modell“ für die Ressourcen, die man modellieren (also: abschauen und auf sich selbst anwenden) möchte. Diese Ressourcen können ...
- sichtbar sein – wie z.B. Umfeld oder Verhalten, Kleidung, Mimik, Gestik – das, was man sagt und zeigt und das, was einen umgibt
- unsichtbar sein – wie z.B. die eigenen Werte, Glaubenssätze, Metaprogramme – das, was man denkt und glaubt
Wenn man zum Vorbild nur kurzzeitigen oder überhaupt keinen persönlichen Zugang hat, muss man sich auf das sinnlich erlebte verlassen, um zu modellieren. Ein weitaus gründlicheres und zielführenderes Modellieren ist jedoch dann möglich, wenn man sich eine Zeit lang mit dem Vorbild beschäftigen kann – und z.B. im Dialog auch die unsichtbaren Ressourcen, wie z.B. persönlichen Werte und Ziele, herausarbeiten kann.
Nicht jede Ressource ist auch hilfreich, um ein gestecktes Ziel zu erreichen – deshalb ist es so überaus wichtig, im Vorfeld den Kontext festzulegen, in dem modelliert werden soll. So haben einige frühe NLPler beispielsweise Milton H. Erickson – den berühmten Hypnotiseur- modellieren wollen. Um hier möglichst gründlich vorzugehen, haben sie sich jeweils einen Rollstuhl besorgt, den auch Erickson hatte. Nur, um hinterher festzustellen, dass das weit übers Ziel hinausgeschossen war, da der Rollstuhl wenig bis gar nichts mit den hervorragenden Resultaten zu tun hatte, die Erickson in seinem Therapiezimmer erzielte.