Die Macht der Entscheidung
Stellen wir uns eine Hochzeitsszene vor. Braut und Bräutigam schreiten stolz zum Altar, wo der Pfarrer eine glühende Rede hält. Beide strahlen sich an, das Publikum: Zu Tränen gerührt. Als der Pfarrer dann die Worte spricht "Und willst du, Andreas, die hier anwesende Julia zur Frau nehmen, sie lieben und ehren - bis dass der Tod euch scheidet?" schaut Andreas seiner Zukünftigen tief in die Augen, lächelt sie an - und sagt dann: "Ach, ... wahrscheinlich schon. Warum denn eigentlich nicht?"
Szenenwechsel. Ein Noch-Raucher hat lange darüber nachgedacht, die Zigaretten zu einem Teil seiner Vergangenheit werden zu lassen. Nicht so sehr wegen der Gesundheit, und auch nicht unbedingt des Geldes wegen, von dem er genug hat. Nein, seine eigentliche Motivation liegt darin begründet, dass er sich nicht mehr länger versklaven möchte: Er hat längst die Entscheidungsgewalt darüber verloren, wann er rauchen will - er fühlt sich abhängig und unfrei. Das passt nicht mehr länger in sein Selbstbild, und deshalb fällt er die Entscheidung: Ab heute bin ich frei.
Vielleicht nutzt der Raucher eine Hypnose-Raucherentwöhnung, vielleicht besucht er ein Seminar, vielleicht hört er auch ganz alleine auf. Ganz gleich, WIE er das Projekt nun anpackt: Die Entscheidung ist gefallen. Und schon in dem Wort selbst finden wir einen wertvollen Hinweis darauf, was eine Entscheidung eigentlich ausmacht: Wir ent-SCHEIDEN uns - das bedeutet, wir scheiden von allen Ausflüchten, von allen "Was wäre wenn"-Selbstboykott-Formulierungen, von allen Vielleichts. Wir haben unser Ziel klar vor Augen und haben somit unser inneres Navigationssystem kraftvoll programmiert. Den Weg bestreiten müssen wir natürlich noch selbst, aber: Wir wissen zu jedem Zeitpunkt, wohin die Reise geht.
In einer bewusst und aus eigener Motivation heraus getroffenen Entscheidung liegt viel mehr Kraft, als wir auf den ersten Blick hin glauben möchten. Eine echte Entscheidung wirkt wie ein Katalysator für unser Vorhaben oder für unser Ziel. Wenn Sie also den Wunsch haben, etwas an sich selbst oder in Ihrem Umfeld zu verändern, sollten Sie - nach einer angemessenen Abwägungsphase - auch eine Entscheidung treffen. Vielleicht entscheiden Sie sich gegen Ihr ursprünglich gefasstes Vorhaben, vielleicht entscheiden Sie sich für einen anderen Zeitpunkt - vielleicht entscheiden Sie sich aber auch dafür. Und wenn das passiert, sollten Sie ein paar wichtige Punkte beachten, die eine Entscheidung erst so richtig kraftvoll machen:
Entscheidung treffen in drei Schritten: Wie Sie kraftvoll Ihre Ziele erreichen
- Versetzen Sie sich seelisch in eine kraftvolle Position
Selbsthypnose gibt uns die Möglichkeit, uns - unabhängig von äußeren Gegebenheiten - in kürzester Zeit in gute Zustände zu versetzen. Sorgen verblassen, Kraft entsteht - tief aus dem Innersten Ihrer Selbst. Tun Sie, was auch immer Sie tun müssen, um sich in eine seelisch kraftvolle Position zu versetzen. Erst dann kann eine Entscheidung auch wirklich auf fundamentaler Ebene verwurzelt werden und von dort aus wirken. - Versetzen Sie sich körperlich in eine kraftvolle Position
Wenn nötig, legen Sie sich eine halbe Stunde hin oder nutzen Sie die Selbsthypnose. Wenn Sie sich frisch und erholt fühlen, stellen Sie sich vor einen Spiegel. Schauen Sie sich selbst tief in die Augen, richten Sie sich auf, der Kopf - stolz erhoben. Wenn Sie wollen, schlagen Sie sich mit der Faust auf den Brustkorb. Spannen Sie die Muskeln an. Wie würde sich wohl ein Spitzensportler oder Wirtschaftskapitän kurz vor einer wichtigen Entscheidung fühlen? Sicherlich würde er nicht schlaff und mit hängenden Schultern und leiser Stimme auftreten. - Sprechen Sie Ihre Entscheidung LAUT aus!
Sprechen Sie Ihre Entscheidung laut vor dem Spiegel aus. Bringen Sie Stimme und Absicht (z.B. ein Ziel zu erreichen) in perfekten Einklang. Zweifel oder Zaghaftigkeit sind jetzt fehl am Platz. Sprechen Sie laut, klar und deutlich - mehrfach - aus, was Sie wollen! Nutzen Sie dabei aufbauende, motivierende Worte: "Ich, Gustav Goalgetter, entscheide mich HIER und HEUTE, nie wieder Rauchen zu müssen. Ich entscheide mich dafür, FREI zu sein! Ich weiß, dass ich es kann, und glaube fest daran, es zu schaffen. Ich WILL frei sein, ich KANN frei sein ... ICH BIN FREI."
Gehen wir zurück zu unserem Ausgangsbeispiel und zu unserem Brautpaar: Andreas befindet sich in einem seelisch optimalen Zustand, er hat sich schon lange auf die Hochzeit gefreut. Er steht aufrecht und mit stolzer Miene neben seiner zukünftigen Frau. Laut und kraftvoll beantwortet er die Frage mit einem "JA, ICH WILL!", beugt sich leicht zu seinem Schatz hinab, und - küsst sie.
Seele, Körper und Stimme sind hier im Einklang. Bei einer Hochzeit kommt das nicht ganz unerwartet, alles andere - so wie im ersten Beispiel - würde ziemlich albern wirken. Aber: Warum gehen wir dann mit uns selbst oftmals so albern um und treffen halbherzige Entscheidungen, die uns niemals die erwünschten Resultate bringen? Vor Ihrer nächsten Entscheidung: Halten Sie kurz inne, denken Sie nochmal über die drei Schritte einer guten Entscheidung dann, und dann: Entscheiden Sie sich - kraftvoll, authentisch und mit viel Freude daran. Viel Spaß dabei!