Früher war alles besser!

diskussionSicherlich kennen Sie den Schlag Mensch, der nicht müde wird, darauf hinzuweisen, dass früher alles besser war. Die Wirtschaft, die gesellschaftliche Situation, Politik, Lebensmittel ... wenn es nach diesen Menschen ginge, erleben wir in nahezu jedem Lebensbereich eine sich kontinuierlich ausweitende Verschlechterung. Auch, wenn sie in vielen Punkten durchaus mal Recht haben möchten: So eine grundlegend negative Haltung kann sehr schnell nerven.

Zum Beispiel dann, wenn wir uns selbst gerade in einem guten und zuversichtlichen Zustand befinden, der von dieser gelebten Schwarzmalerei dann aber kurzerhand zerstört werden kann. Schönes neues Auto, viel PS unter der Haube - ja, toll, aber der Verbrauch! Neue Partnerin und frischverliebt? Schön und gut, aber die hat sicherlich eine ganz dunkle Vergangenheit! Lecker im neuen Sternelokal gespeist? Oh, da hat jemand von jemanden, der jemand anderen kennt, aber gaaaaanz schlimme Dinge über die hygienischen Zustände in der Küche gehört.

Den Makel zur Stärke machen.

Zweifelsohne haben solche Menschen allerdings das Talent, blitzschnell den Makel an einer Sache entdecken zu können. Diese vermeintliche Schwäche kann sich in bestimmten Bereichen sehr schnell als Stärke zeigen: Zum Beispiel dann, wenn sich eine solche Fähigkeit berufsbedingt als nützlich erweisen sollte. Stellen Sie sich zum Beispiel mal einen Prüfer vom Finanzamt vor: Der ist eindeutig im Vorteil, wenn er einen Blick für die Stellen und Bereiche hat, wo es unrund läuft. Oder ein Programmierer, der so viel schneller herausfinden kann, wo sich der Bug im Quellcode versteckt.

Sollten Sie nun allerdings privat mit dem Typ "Problemsucher" zu tun haben, können Sie den vermeintlichen Makel mit ein paar einfachen Fragen möglicherweise blitzschnell in einen Vorteil verwandeln. Das nächste Mal, wenn Sie wieder einmal das Argument "Früher war alles besser ..." oder Artverwandtes hören, haken Sie doch versuchshalber mal ganz konkret nach:

  • Was genau war besser? 

Und wie, wann, warum war das so? Lassen Sie sich hier nicht mit irgendwelchen Allgemeinplätzen oder Pauschalisierungen abspeisen, sondern haken Sie punktgenau nach und fordern Sie konkrete Antworten ein.

In der nächsten Eskalationsstufe können Sie dann das tun, was ein Hypnotiseur beruflich sowieso ständig tut: Versuchen Sie, Ihren Gesprächspartner vom negativ gefärbten Blick in die Vergangenheit hin zu möglichen hilfreichen Zukunftsperspektiven zu lenken. Zum Beispiel so:

  • Wie können wir dieses Wissen nun im Hier und Jetzt nutzen, um die Dinge in Zukunft besser machen zu können?

Sie werden erstaunt sein, welche spannenden Wendungen Sie so mancherlei Gespräch geben können, wenn Sie nicht gegen Pauschalargumente Gegenargumente sammeln, sondern Ihren Gesprächspartner erstmal dort abholen, wo er sich gerade befindet. Dann Konkretes einfordern. Und dann ganz sachte und behutsam zum Perspektivenwechsel einladen ...

Ein eben solches Gespräch ergab sich vor einigen Jahren mal im Rahmen unserer Hypnose-Ausbildung in Hamburg. Einer meiner Teilnehmer war etwas frustriert von der Tatsache, dass ein Coach oder Berater ohne Heilzulassung nur ein relativ eingeschränktes Spektrum an Möglichkeiten hat, die Hypnose zu nutzen. In etwa lief das Gespräch wie folgt ab:

Er: "Früher war das bestimmt mal leichter mit der Hypnose ... aber heute weiß man ja gar nicht mehr genau, was man überhaupt darf und was nicht."
Ich: "Wann genau?"
Er: "Was - wann genau?"
Ich: "Wann genau war das besser?"
Er: "Ach, ich weiß auch nicht ... ich denke halt, dass man vor zehn Jahren sicherlich weniger Schwierigkeiten gehabt hätte, mit Hypnose professionell zu arbeiten."
Ich: "Also, vor zehn Jahren gab es noch DEUTLICH weniger Hypnotiseure, ergo auch deutlich weniger Erfahrungswerte, die man heute nutzen könnte. Also - du hast zumindest schon mal zehn Jahre zusätzlich, in denen deine Kollegen bereits Fehler machen durften, die du heute nicht mehr machen musst. Und jetzt überleg mal: Wie könntest du die Erfahrungen der vergangenen Jahre noch so nutzen, dass sie sich zu deinem eigenen Vorteil gestalten?"
Er: (überlegt eine Zeit lang) "Na, vielleicht könnte ich mir ja einfach mal ein kleines Netzwerk zulegen mit Leuten, die das schon eine Zeit lang machen und mir dann vielleicht ein wenig darüber erzählen könnten, was geht und was nicht?"
Ich: "Und wie genau würdest du da vorgehen ... ??"

Ein paar Minuten später hatte mein Gesprächspartner einen tollen Plan an der Hand, wie er sich selbst vernünftig aufstellen kann und seinen weiteren Weg kraftvoll und mit Zuversicht gehen kann. Ein Ergebnis, das dann sicherlich nicht eingetreten wäre, hätte ich ihn einfach mit Ratschlägen überschüttet oder sein Pauschalargument mit einer andere Pauschalität versucht abzuschießen.

Eine gemeinsame Ebene finden - dem anderen erstmal auf dem Parkett der eigenen Realität begegnen - und dann vorhandene, hinderliche Überzeugungen peu-a-peu durch die passenden Fragen auflösen! Eigentlich immer besser, als Argument gegen Argument zu setzen. Probieren Sie es doch einfach mal aus - selbst dann, wenn sowas früher natürlich tausendmal einfacher war als Heutzutage ...

 


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