Tag 27: You know it's true! Or ... isn't it?
Es gab wohl kaum einen Skandal, der die Musikwelt mehr erschüttert hätte als Geschichte rund um Milli Vanilli. Rob und Fab - zwei Shootingstars von Weltruhm, Zuhause auf den Bühnen der Welt und Dauergäste auf sämtlichen großen Radiostationen.
Bis die Seifenblase 1990 völlig unerwartet platzte: Alles Lug und Trug - weder Rob noch Fab konnten singen, alle Lieder wurden von anonymen Profimusikern eingespielt, die ganze Show eine einzige Farce.
Die Reaktion des enttäuschten Publikums folgte auf dem Fuß: Es kam zu öffentlichen Massenverbrennung der Platten, Kassetten und CDs des Duos, aus Fanliebe wurde unerbittlicher Hass. Den Megastars - einst mit eigenen Villen in Hollywood - blieb nichts mehr.
Die Geschichte hinter der Geschichte blieb vielen Menschen aber leider verborgen.
Was nur wenige wussten: Rob und Fab, die beiden jungen, extrem gelenkigen Tänzer und damals vermeintlichen Sänger von Milli Vanilli, waren zwei waschechte Münchner. Zumindest der eine Teil des Duos - Rob, der zwar in New York das Licht der Welt erblickte, dann allerdings von einem Münchner Ehepaar adoptiert wurde und im Münchener Stadtteil Ramersdorf aufwuchs - übrigens nur wenige Minuten weit weg vom Hypnovita Hauptinstitut entfernt. Fab stammte ursprünglich aus Frankreich, zog aber später nach München und befreundete sich mit Rob.
Ihre Abende verbrachten die beiden sehr gerne im schon damals angesagten Nobelclub P1 auf der Prinzregentenstraße. Dort wurden sie - auf den Boxen tanzend - vom Musikproduzenten Frank Farian entdeckt, der sie alsgleich für sein neues Musikprojekt castete.
Schnell war das Projekt Milli Vanilli geboren. So gut, wie die Jungs tanzen konnten, konnten sie übrigens auch singen - was sie in so manch einem Interview nach dem großen Skandal noch unter Beweis stellen durften. Farian hatte damals jedoch schon andere Pläne und bereits längst Sänger für das Projekt auserkoren. Fab und Rob sollten lediglich als "Hülle" für den Act dienen, den namenlosen Sängern quasi Gesicht verleihen.
Und so war der Grundstein für eine größten Betrugsmaschen der Musikgeschichte gelegt. Fab und Rob machten dabei gute Mine zu bösem Spiel: Glücklich waren sie nicht. Aus dem Arbeiterviertel raus, auf die Bühnen dieser Welt und mit büschelweise Cash ausgestattet konnten sie ihr Schicksal jedoch noch halbwegs gut ertragen - was recht gut nachvollziehbar sein dürfte. Und der Ruhm war das Sahnehäubchen, wie Honig fürs Ego.
Auch, wenn die beiden Künstler noch die wenigste Schuld getroffen hätte: Nach der Enthüllung mussten sie ihren Kopf hinhalten und waren plötzlich die Buhmänner. Fab hat's verkraftet. Für Rob nahm das plötzliche Aus jedoch ein tragisches Ende: Mit gerade mal 33 Jahren fand man ihn tot in einem Hotelzimmer in Frankfurt auf. Überdosis. Keine Kraft mehr zum Weitermachen ...
In Girl you know it's true - dem wohl bekanntestes Lied des Duos - besingen die beiden eine Dame, der sie die Aufrichtigkeit ihrer Liebe mitteilen möchten. In Anbetracht der fehlenden Aufrichtigkeit ihres Acts eine interessante Konstellation:
„Milli Vanilli 1990“ von photo by Alan Light. Lizenziert unter CC BY 2.0 über Wikimedia Commons.
Und hier der Text zum Song:
So what are you doing back?"
"Well, I set back and thought about the days we used to do.
It really mean a lot to me, you mean a lot to me."
"I really mean that much to you?"
"Girl, you know it's true."
I'm in love with you girl 'cause you're on my mind,
you're the one I think about most every time.
And when you crack a smile and ev'rything you do
don't you understand girl this love is true.
You're so sickin' hand, lone sweetin' thing,
that? like poison up on your skin.
It lightens up my day and that's also true,
together we are one,? we are two.
To make it all mine, all mine is my desire,
cause you contain a quality, you that I admire.
To put it playin' simple, you rule my world,
so try to understand:
I'm in love girl, I'm so in love girl,
I'm just in love girl, and this is true.
Girl you know it's true,
uh uh uh, I love you.
Yes you know it's true,
uh uh uh, I love you.
Girl you know it's true,
my love - is for you.
Girl you know it's true,
my love - is for you.
This sizzling thing girl, I can't explain,
my emotions starts up when I hear your name.
Maybe a sweet, sweet voice would ring in my ear,
it stimulate my senses, girl when you are near.
And with your positive emotion love making enjoy,
there's no need to bust, it's like a girl and a boy.
These feelings I keep, I often wondering why,
so I thought I might discuss this? is you and I.
Now what you wear, I don't care,
how? before, the reason that I like a girl is for what you are.
If I? think about it, you rule my world,
so try to understand:
I'm in love girl, I'm so in love girl,
I'm just in love girl, and this is true.
Girl you know it's true,
uh uh uh, I love you.
Yes you know it's true,
uh uh uh, I love you.
Girl you know it's true,
my love - is for you.
I'm in love with you girl, I'm in love with you girl [last word repeats]
I'm in love with you, I'm in love with you, I'm in love with you.
Girl you know it's true,
my love - is for you.
Girl you know it's true,
uh uh uh, I love you.
Yes you know it's true,
uh uh uh, I love you.
Gute Musik berührt Seele und Herz gleichermaßen. Sie kann uns zum lachen genauso wie zum weinen bringen. Sie kann motivieren, beruhigen, erheitern, besänftigen, energetisieren oder ausgeglichen machen.
Vor allem aber kann sie uns zum Nachdenken anregen: Und zwar dann, wenn die enthaltene Botschaft einen besonderen Tiefgang enthält.
In den kommenden 30 Tagen präsentieren wir Ihnen jeden Tag einen eigens von uns ausgewählten Song, der in irgend einer Art und Weise immer wieder mit dem Thema Menschsein zu tun hat.
Mit der Tragik des Lebens genauso wie mit der Hoffnung und Leichtigkeit des Seins. Insbesondere interessieren uns dabei natürlich genau die Lieder, die einen gewissen psychologischen Kontext mitbringen und uns zum Nachdenken einladen, uns dabei die Möglichkeit der Selbst- und Fremdreflexion bieten. Lieder eben, die für Coaches und Hypnotiseure genauso wie für die Menschen interessant sind, die sich selbst noch ein wenig besser entdecken wollen. Lassen Sie sich überraschen und genießen Sie einfach die paar Minuten Auszeit mit Hits genauso wie mit weniger bekannten Liedern von heute genauso wie von dazumal.